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J. Bonow, T. Dexel, R. Rink, C. Schreiber und D. Walter (Hrsg.): Digitale Medien und Heterogenität

Chancen und Herausforderungen für die Mathematikdidaktik
Band 9 der Reihe Lernen, Lehren und Forschen mit digitalen Medien in der Primarstufe

Münster: WTM-Verlag 2022

Ca. 300 Seiten, DIN A5

978-3-95987-235-5 Print  43,90 €

978-3-95987-236-2 E-Book  39,90 €

https://doi.org/10.37626/GA9783959872362.0

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Abstract

Der Umgang mit Heterogenität ist eine der zentralen Herausforderungen für das deutsche Bildungssystem – und ein Thema, das die Behandlung allgemeiner Grundfragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens und der Demokratie motiviert. Spätestens seit Mitte der 1990er Jahre gewinnt dieser Topos im Bildungsdiskurs zunehmend an Bedeutung. Heterogenität im schulischen Umfeld wirkt sich also unter anderem auf die Organisation des gesamten Schulsystems, die Schulentwicklung und die Lehrplangestaltung aus. Aus diesem Grund ist auch die Didaktik des Mathematikunterrichts herausgefordert, Heterogenität als Feld der Forschung, Lehre und disziplinären Debatte anzuerkennen.
Dabei ist sie mit bildungspolitischen und fachdidaktischen Hoffnungen bezüglich der Chancen digitaler Medien in diesem Kontext konfrontiert. Bislang ist jedoch die Frage, ob etwa Apps, Videokonferenzen oder digitale Diagnoseinstrumente dazu beitragen können, der Vielfalt im Klassenzimmer gerecht zu werden, nur partiell erforscht. Daher ist das Ziel des vorliegenden Bandes, den aktuellen EntwicklFungsstand hinsichtlich digitaler Medien und Heterogenität im Mathematikunterricht der Primarstufe zu bündeln, Anregungen für Forschung und Praxis zu geben sowie weitere Diskussionen anzustoßen. In 18 Beiträgen entwickeln Expertinnen und Experten ein Kaleidoskop, welches die verschiedenen digitalen Medien, den konkreten Unterricht wie auch die Lehrkräftebildung sowie unterschiedliche Dimensionen von Heterogenität zueinander in Beziehung setzt. Das Buch ist für Studierende des Lehramts, Lehrkräfte und Forschende gleichermaßen geeignet.

BEITRÄGE

 

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Jacqueline  Bonow, Timo Dexel, Roland Rink, Christof  Schreiber & Daniel  Walter: Vorwort

Erste Seite: 5

Letzte Seite: 10

DOI: https://doi.org/10.37626/GA9783959872362.0.01

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Tabea  Knobbe, Christof  Schreiber & Michaela Timberlake: Sprachsensibel – MathePodcast zur Reflexion der eigenen Lehrkraftsprache

 Abstract:

Das hier vorgestellte Seminarkonzept beschäftigt sich mit dem Einsatz digitaler Medien in Verbindung mit inklusiven Lernsettings im Mathematikunterricht der Primarstufe. Grund- und Förderschullehramtsstudierende besuchen das Seminar gemeinsam. Zur Reflexion der eigenen Lehrkraftsprache kommt die Erstellungsmethode des ‚MathePodcast‘ zum Einsatz. Im auditiven Endprodukt sind keine anderen Darstellungsebenen repräsentiert, daher liegt der Schwerpunkt auf der sprachlichen Darstellung. Im Beitrag werden Zwischen- und Endprodukte der Studierenden vorgestellt, die zeigen, wie eine Überarbeitung des Podcasts eine sprachsensible Auseinandersetzung mit den mathematischen Begriffen anregt.

The seminar presented here deals with the use of digital media in connection with inclusive learning settings in mathematics lessons at the primary level. Students studying primary and special education attend the seminar together. The ‘MathePodcast’ method is used to reflect upon the teacher’s own language. No other levels of representation appear in the final auditory product, so the focus remains on the verbal representation. In this text the students‘ intermediate and final products, which show how a linguistic revision of the podcast content stimulates a discussion about the learning content.

 Erste Seite: 11

Letzte Seite:25

DOI: https://doi.org/10.37626/GA9783959872362.0.02

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 Uta Häsel-Weide, Lea Kordes & Inga Wienhues: Multiplikative Beziehungen erkennen und nutzen – Initiierung von Lernprozessen durch Entdeckervideos

Abstract:

Die flexible Multiplikation wird durch das Erkennen und Nutzen multiplikativer Beziehungen auf der Basis der Rechengesetze ermöglicht. Dynamische Darstellung in Videos ermöglichen, die Beziehungen als Bewegung zu visualisieren, was ein Erkennen von Beziehungen möglicherweise erleichtert. In beispielhaften Fällen fokussieren wir die distributiven Beziehungen, zeigen aber darüber hinaus das Potential des Entdeckervideos auf, wobei insbesondere die begleitenden Aktivitäten und Impulskarten die Kinder zu arithmetischen Deutungen anregten. Dabei zeigte sich ein unterschiedlich tiefes Erkennen und Verstehen der multiplikativen Beziehungen.

Flexible multiplication is made possible by recognizing and using multiplicative relationships based on the laws of arithmetic. Dynamic representations in videos allow to visualize the relationships as a movement, which may facilitate a recognition of connections. In exemplary cases, we focus on the distributive relations, but beyond that we show the potential of the discovery video, where especially the accompanying activities and impulse cards stimulated the children to make arithmetic interpretations. This revealed a varying depth of recognition and understanding of the multiplicative relationships.

 Erste Seite: 27

Letzte Seite: 42

DOI: https://doi.org/10.37626/GA9783959872362.0.03

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Jessica Kunsteller & Simeon Schwob: Entdeckungsprozesse von mehrsprachigen Lernenden bei der Erstellung von Erklärvideos

 Abstract:

Im vorliegenden Beitrag werden beschreibende und erklärende Sprechhandlungen von zwei Lernenden aus dem zweiten Schuljahr, deren Erstsprache Türkisch ist, analysiert. Die Lernenden planen und produzieren ein Erklärvideo zu einem Entdeckerpäckchen. Sie bekommen die Aufgabe ein Video für andere Kinder zu drehen, die nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können. Den fiktiven anderen Kindern soll mithilfe des produzierten Videos geholfen werden, ähnliche Aufgaben zu lösen. Mittels interpretativer Analyse werden die Sprachhandlungen der Lernenden rekonstruiert und Potenziale des gewählten Settings für den inklusiven Mathematikunterricht sichtbar gemacht.

In this paper, descriptive and explanatory speech acts of two second year learners whose first language is Turkish are analyzed. The learners plan and produce an explanation video about a discovering pack. They are given the task of producing a video for other children who are not able to participate in the classroom. The produced video should enable the fictitious children to solve similar tasks. By means of interpretative methods, the language actions of the learners are analyzed and potentials of the chosen task format for inclusive mathematics lessons are made visible.

 Erste Seite: 43

Letzte Seite: 58

DOI: https://doi.org/10.37626/GA9783959872362.0.04

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Susanne Schnell & Sebastian Schorcht: Mathe-KLIPS – Mit mathematischen Impulsvideos der Heterogenität im Lehramtstudium Grundschule begegnen

 Abstract:

Das Projekt Mathe-KLIPS (Videos zu mathematischen Kompetenzen für das Lehramt in der Primarstufe) stellt Impulsvideos zur Verfügung, in denen mathematische Problemstellungen motivierend und zugänglich für Lehramtsstudierende (Schwerpunkt Grundschule) aufbereitet sind. Ziel ist die Förderung von Problemlösekompetenzen sowie die Verbesserung der mathematischen Selbstwirksamkeitserwartung. Im Beitrag wird aufgezeigt, wie mithilfe von Impulsvideos der Heterogenität im Lehramtsstudium begegnet werden kann. Hierzu wurden Studierende in Lösungstagebüchern (LTB) aufgefordert ihre Handlungs- und Arbeitsweisen mit den Videos festzuhalten, um die Wirkung des Impulsgebers qualitativ zu erfassen.

The project Math-KLIPS provides impulse videos in which mathematical problems are presented in a motivating and accessible way for prospective elementary school teachers. The aim is to promote problem-solving skills and to improve mathematical self-efficacy. This article shows how impulse videos can be used to counter heterogeneity in teacher education programs. For this purpose, students were asked to document their actions and working methods with the videos in order to qualitatively analyze the effect of the impulse videos.

 Erste Seite: 59

Letzte Seite: 74

 DOI: https://doi.org/10.37626/GA9783959872362.0.05

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Christina Bierbrauer: Stop-Motion-Filme zu Sachaufgaben in heterogenen Lerngruppen

 Abstract:

Der vorliegende Artikel thematisiert Stop-Motion-Filme zum Lernen und Lehren mathematischer Inhalte in heterogenen Lerngruppen. Diesbezüglich wird die Konzeption hochwertiger Filme zu Sachaufgaben dargestellt. Ein Schwerpunkt liegt auf Potentialen von Stop-Motion-Filmen zu Sachaufgaben in inklusiven Settings der Primarstufe. Zudem werden Anregungen gegeben, wie in der Lehrerausbildung digitale Lehr- und Lernformate für den Mathematikunterricht einbezogen werden können. Abschließend werden Ergebnisse einer Befragung von Studierenden zur Produktion und zum Einsatz von Stop-Motion-Filmen zu Sachaufgaben präsentiert.

This article focuses on stop-motion films for learning and teaching mathematics in inclusive settings. The production of films which present word problems is described. These stop-motion films include possibilities for inclusive mathematics education. Furthermore, university students produce and reflect on such films.

 Erste Seite: 75

Letzte Seite: 86

DOI: https://doi.org/10.37626/GA9783959872362.0.06

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Franziska Tilke & Andrea Schwob: Allgemeine und inhaltsbezogene Kompetenzen in heterogenen Lerngruppen durch den Einsatz der App Book Creator fördern

 Abstract:

Im Mathematikunterricht sollen Lernende sowohl allgemeine als auch inhaltsbezogene mathematische Kompetenzen erwerben. Beim Darstellen, Kommunizieren und Argumentieren stehen nicht nur leistungsschwächere Lernende immer wieder vor Herausforderungen. In dem vorliegenden Beitrag werden Potenziale digitaler Spiel- und Dokumenten-Räume für den Mathematikunterricht der Grundschule aufgezeigt, Beispiele zur Förderung allgemeiner und inhaltsbezogener Kompetenzen in heterogenen Lerngruppen vorgestellt und der Einsatz der App Book Creator diskutiert.

In mathematics education, children should acquire general and content-related mathematical competencies. When it comes to representing, communicating, and reasoning, not only lower-performing learners repeatedly face challenges. In this article, potentials of digital work and document spaces for elementary school mathematics education are shown, examples for the advancement of general and content-related competencies in heterogeneous learning groups are presented, and the use of the app Book Creator is discussed.

Erste Seite: 87

Letzte Seite: 101

DOI: https://doi.org/10.37626/GA9783959872362.0.07

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Christina Bierbrauer & Lea Marie Müller: Analyse digitaler Anwendungen zum Mathematiklernen im Förderschwerpunkt Lernen

 Abstract:

Der vorliegende Artikel gibt Anregungen, welche Überlegungen beim Einsatz digitaler Anwendungen zur Unterstützung mathematischer Lehr- und Lernprozesse im Förderschwerpunkt Lernen anzustellen sind. Dazu werden Aspekte aus den Bereichen Mathematikdidaktik, Didaktik im Förderschwerpunkt Lernen und Mediendidaktik herangezogen, um auf deren Grundlage einen Steckbrief zur Analyse digitaler Anwendungen zu präsentieren. Anhand des Steckbriefs wird exemplarisch die Anwendung Stellenwerttafel aus dem Bereich Arithmetik zur zielgruppenorientierten mathematischen Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf Lernen analysiert.

This article provides suggestions regarding the use of digital applications in the teaching and learning process of mathematics. The analysis of such applications is based on the fields of mathematic didactics, didactics with focus on learning, and media didactics. As an example, the app Stellenwerttafel, which focuses on arithmetic, is analysed to examine its effectiveness in target group-oriented mathematical support of students with special needs.

 Erste Seite: 103

Letzte Seite: 116

DOI: https://doi.org/10.37626/GA9783959872362.0.08

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Anne Rahn & Daniela Götze: Förderung multiplikativen Denkens mit Hilfe der App 1·1tool – Einblicke in heterogene Entwicklungsverläufe

 Abstract:

Die Entwicklung multiplikativen Denkens stellt ein zentrales Lernziel ab dem zweiten Schuljahr dar. Doch bereits wenige Wochen nach der Einführung des kleinen Einmaleins zeigen Kinder sehr unterschiedliche Einsichten in multiplikative Strukturen. Ein digitales Werkzeug, welches bei der Förderung multiplikativen Denkens eingesetzt wird, sollte somit Anknüpfungsmöglichkeiten für heterogene Entwicklungsverläufe bieten. Hier setzt die App 1·1tool an, welche die Darstellungsvernetzung fokussiert und dabei auf eine Förderung von Verstehensgrundlagen setzt. In diesem Beitrag werden die grundlegenden Designprinzipien der App vorgestellt sowie Einblicke in die individuellen Lernpfade von zwei Kindern gegeben. Dabei werden die Potenziale aber auch die Grenzen der App aufgezeigt.

The development of multiplicative thinking is a central learning goal from the second grade onwards. However, just a few weeks after the introduction of the multiplication table, children show different insights into multiplicative structures. A digital tool that is used to promote multiplicative thinking should therefore offer opportunities for heterogeneous development. This is where the app 1·1tool starts from. It focuses on the connection of different mathematical representations and thereby promotes the development of conceptual understanding. This article presents the basic design principles of the app and provides insights into the individual learning pathways of two children. The potentials but also the limitations of the app are shown.

 Erste Seite: 117

Letzte Seite: 132

DOI: https://doi.org/10.37626/GA9783959872362.0.09

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Mia Viermann & Peter Ludes-Adamy: Der Einsatz von Lernumgebungen zur Realisierung inklusiven Mathematikunterrichts unter den Bedingungen von Digitalität

 Abstract:

Digitalisierung und Inklusion stellen komplexe Herausforderungen der gegenwärtigen Unterrichtspraxis dar, die bislang meist entweder getrennt voneinander bearbeitet oder in ein Spannungsverhältnis zueinander gestellt werden. Didaktische Überlegungen und Konzepte dazu, wie Fachunterricht unter den Bedingungen von Digitalität und Inklusion gestaltet werden kann, sind aktuell noch selten. Im vorliegenden Beitrag soll aus den wissenschaftlichen Diskursen um Inklusion und Digitalisierung hergeleitet werden, welche Bedingungen Mathematikunterricht unter der Prämisse von Digitalisierung und Inklusion erfüllen muss. Diese Überlegungen werden mit einer Beispiellernumgebung konkretisiert.

Digitization and inclusion are complex challenges in current teaching practice, which have so far usually either been dealt with separately or placed in a state of tension with each other. Didactic considerations and concepts on how subject teaching can be designed under the conditions of digitality and inclusion are still rare. In this article, we will derive from the scientific discourses on inclusion and digitization which conditions mathematics teaching must fulfill under the premise of digitization and inclusion, to then concretize this in a sample learning environment.

 Erste Seite: 133

Letzte Seite: 148

DOI: https://doi.org/10.37626/GA9783959872362.0.10

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 Sophie Mense & Karin Höveler: Digitale Differenzierung kombinatorischer Aufgabenstellungen

 Abstract:

Im Rahmen des fachdidaktischen Entwicklungsforschungsprojekts PAZ-digital wird die Tablet-App Kombi für die Thematisierung kombinatorischer Problemstellungen in der Grundschule sowie der Sekundarstufe I entwickelt. Dieser Beitrag fokussiert die Möglichkeiten der App für die digitale Differenzierung kombinatorischer Aufgabenstellungen für den Einsatz in heterogenen Lerngruppen. Hierfür werden zunächst die theoriebasierten Design-Prinzipien für die digitale Differenzierung dargestellt und es wird ein umfassender Einblick in die Umsetzung der zugehörigen Design-Elemente in Kombi gegeben.

This article deals with possibilities of differentiating combinatoric counting problems for heterogeneous primary and lower secondary school learners with the tablet-app Kombi, developed in the design research project PAZ-digital. In this article, the theory-based design principles for the digital differentiation of combinatorial tasks for heterogeneous learners are described and a comprehensive insight into the implementation of the respective design elements in Kombi is given.

 Erste Seite: 149

Letzte Seite: 163

DOI: https://doi.org/10.37626/GA9783959872362.0.11

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Marei Fetzer: Mit Apps geht’s – Apps als Ansatz, Studierende im Umgang mit Heterogenität herauszufordern

 Abstract:

In der universitären Lehrkräfteausbildung prallen die langjährigen (Schul‑)Erfahrungen der Studierenden im Umgang mit Heterogenität auf die im Studium fokussierte ressourcenorientierte Perspektive. Wie kann vor dem Hintergrund dieser Diskrepanz ein Umdenken so nachhaltig angeregt werden, dass es in (dauerhaft) verändertem Unterrichtshandeln resultiert? Im Beitrag wird ein empirisch erprobtes Seminarkonzept vorgestellt, in welchem die Studierenden appbasierte Lernumgebungen konzipieren, durchführen und reflektieren. Konfrontiert mit dem ungewohnten digitalen Setting stoßen sie an die Grenzen ihrer vertrauten (Erfahrungs-)Muster, werden zum Perspektivwechsel angeregt und zu verändertem Handeln im Umgang mit Heterogenität herausgefordert.

In teacher education, the students’ (school) experience in dealing with heterogeneity collides with the resource-oriented perspective focused in university courses. Regarding this discrepancy, how can a change in thinking be stimulated and how can sustainable development in classroom-acting be achieved? The article presents a seminar concept in which students design, implement and reflect app-based learning environments. Confronted with the unfamiliar digital setting, they face the limits of their familiar (experiential) patterns, are challenged to change their perspective, and to act differently in dealing with heterogeneity.

 Erste Seite: 165

Letzte Seite: 179

DOI: https://doi.org/10.37626/GA9783959872362.0.12

 

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Marina Lentin, Silke Ladel & Laura Abt: Die Relevanz der Faktorenunterscheidung beim Multiplizieren und deren Erarbeitung in heterogenen Settings mit der App TouchTimes

 Abstract:

Das in diesem Beitrag vorgestellte Forschungsprojekt fokussiert die Schaffung eines Bewusstseins für die unterschiedliche Rolle der Faktoren beim Multiplizieren (Multiplikand und Multiplikator), welches das Bilden von composite units (Steffe, 1992) sowie die Bedeutung der Sprache beinhaltet. Anhand der gestenbasierten App TouchTimes (Jackiw & Sinclair, 2019) wird gezeigt, wie Aspekte multiplikativen Denkens durch Verkörperung, Visualisierung und Verbalisierung der Multiplikation initiiert werden können. Schließlich stellt multiplikatives Denken die Grundlage für weitere mathematische Inhalte wie z. B. im Bereich Algebra dar (Siemon, 2012).

The designed-based research project presented in this paper focuses on raising awareness for the different roles of factors in multiplication (multiplicand and multiplier) which includes the formation of composite units (Steffe, 1992), as well as the importance of language. By using the gesture-based app TouchTimes (Jackiw & Sinclair, 2019), it is shown how aspects of multiplicative thinking can be initiated through embodiment, visualisation and verbalization of multiplication. After all, multiplicative thinking underpins all work in number and algebra (Siemon, 2012).

 Erste Seite: 181

Letzte Seite: 195

DOI: https://doi.org/10.37626/GA9783959872362.0.13

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Dirk Weber & Ralf Benölken: Erfahrungen von Kindern mit Schwierigkeiten beim Mathematiklernen in einem hybriden Lernarrangement

 Abstract:

Dieser Beitrag geht auf Basis von Gruppendiskussionen der Frage nach, wie Lernende mit besonderen Schwierigkeiten beim Mathematiklernen individuelle Diagnostik und Förderung in hybriden Lernarrangements erleben. Als Beispiel dient das Lehr-Lern-Labor MaKosi 2.0. Die Rekonstruktion der Erfahrungen der Kinder offenbart, dass sich gruppenspezifische Lernbedarfe ableiten und fachdidaktische Prinzipien zur Förderung von Schwierigkeiten beim Mathematiklernen in einem hybriden Lernarrangement berücksichtigen lassen. Die Ergebnisse der Studie weisen darauf hin, dass für die Umsetzung einer erfolgreichen potenzialorientierten Förderung im hybriden Lernarrangement insbesondere eine kompetente, aktivierende und kontinuierliche Lernbegleitung wichtig ist.

Based on group discussions, this article pursues the question how students with difficulties in learning mathematics experience individual diagnostics and support in a hybrid learning arrangement. The teaching-learning laboratory MaKosi 2.0 serves as an example. The reconstruction of the children’s experiences reveals group-specific learning needs can be deduced and shows that didactic principles for the support of difficulties in learning mathematics can be considered in a hybrid learning arrangement. The study’s results indicate that a competent, activating and continuous learning support is particularly important for the implementation of successful potential-oriented support in a hybrid learning arrangement.

 Erste Seite:  197

Letzte Seite: 212

DOI: https://doi.org/10.37626/GA9783959872362.0.14

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Wiebke Auhagen, Elke Söbbeke & Timo Dexel: Aushandlungsprozesse mathematisch begabter Kinder in Videokonferenzen – eine qualitativ-rekonstruktive Analyse

 Abstract:

 Lehr-Lern-Labore als universitäre Enrichment-Projekte stellen ein Konzept zur Förderung mathematisch begabter Kinder dar. Im Rahmen des Wuppertaler LehrLern-Labors ThinK trafen sich Kinder in Videokonferenzen, um substanzielle Forschungsaufträge zu bearbeiten. In einer explorativen Studie wird der Frage nachgegangen, inwiefern die digitalen Bedingungen die Aushandlungsprozesse der Kinder beeinflussen. Hierzu wurden Breakoutsessions, in denen Kinder zu zweit arbeiteten, videographiert und unter Zuhilfenahme des epistemologischen Dreiecks (Steinbring, 2009) interpretiert sowie diskutiert. Im Rahmen dieses Beitrags werden erste Ergebnisse anhand zweier kontrastierender Videoszenen vorgestellt.

Learning-teaching-laboratories as university enrichment projects represent a concept for promoting mathematically gifted children. In the context of the Wuppertal project ThinK, children met in video conferences to work on substantial research assignments. In an explorative study, the question to what extent the digital conditions influence the children’s negotiation processes will be pursued. For this purpose, breakout sessions in which children worked in pairs were videotaped, interpreted, and discussed with the approach of the epistemological triangle (Steinbring, 2009). In this paper, initial results will be presented using two contrasting video scenes.

 Erste Seite:  213

Letzte Seite: 228

DOI: https://doi.org/10.37626/GA9783959872362.0.15

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Julia Kaiser, Franziska Strübbe & Alena Witte: Alltags|Mathe|real – Digitale Entdeckerfelder für die Förderung mathematisch begabter vier- bis zehnjähriger Kinder

 Abstract:

 Die Entwicklung alternativer tragfähiger Konzepte zur Förderung mathematisch begabter Kinder auf Distanz wird gegenwärtig häufig diskutiert. Pädagogische Fachkräfte in Kitas und Schulen stehen vor der Herausforderung, stets adaptiv auf die jeweilige Situation zu reagieren, die sich aus den globalen Herausforderungen ergibt. Demgemäß besteht eine Notwendigkeit, adäquate (digitale) Förderkonzepte zu entwickeln, sodass Bildungsprozesse entsprechend den jeweiligen Rahmenbedingungen potenzialorientiert gestaltet werden können. Dazu wird im Beitrag das Konzept Alltags|Mathe|real vorgestellt.

The development of alternative sustainable concepts for the support of mathematically gifted children at a distance is currently frequently discussed. Educational professionals in kindergartens and schools are faced with the challenge of always reacting adaptively to the respective situation resulting from global challenges. Accordingly, there is a need to develop adequate support concepts so that educational processes can be designed in a potential-oriented way according to the respective framework conditions. To this end, the concept of Alltags|Mathe|real is presented in this article.

 Erste Seite:  229

Letzte Seite: 244

DOI: https://doi.org/10.37626/GA9783959872362.0.16

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Paul Gudladt & Simeon Schwob: Potenziale von Online-Meetings für den inklusiven Mathematikunterricht nutzbar machen

 Abstract:

In den vergangenen beiden Jahren ist die Nutzung von Online-Meeting-Tools verstärkt in die Praxis des Mathematikunterrichtens eingebunden worden, da hierdurch synchrones Distanzlernen realisiert werden konnte. Im Projektseminar ‚Diagnose und Förderung‘ im Mathematikunterricht der LernWerkstatt Elementarmathematik an der Universität Oldenburg wird dieses Format genutzt, um Lernende zu begleiten. Durch erfolgreiche Diagnosen und Förderungen in Kooperation zwischen Schule und Universität soll die Teilhabe am Mathematikunterricht gefördert werden. Im vorliegenden Beitrag wird anhand eines Transkriptausschnitts die Kommunikation in Gruppenmeetings interpretativ analysiert, um Potenziale für das Design der künftigen Diagnosen und Förderungen abzuleiten.

In the past two years, the use of online meeting tools has been increasingly integrated into the practice of mathematics teaching as synchronous distance learning could be realize thereby. In the project seminar Diagnosis and Support in mathematics Teaching of the LernWerkstatt Elementarmathematik at the University of Oldenburg, this format is used to accompany learners. Through successful diagnosis and support in cooperation between school and university, the participation in mathematics classrooms shall be promoted. In this article, the communication in group meetings is analyzed interpretatively based on a transcript excerpt to derive potentials for the design of future implementations.

 Erste Seite: 245

Letzte Seite: 260

DOI: https://doi.org/10.37626/GA9783959872362.0.17

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Andreas Schulz: Online-Assessment für angehende Primarschullehrpersonen zur prozeduralen Geläufigkeit und strategischen Kompetenz

 Abstract:

Für ein neu entwickeltes Online-Assessment werden das zugrundeliegende mathematikdidaktisch-kognitive Modell zur prozeduralen Geläufigkeit und strategischen Kompetenz, die technische Umsetzung des Assessments sowie empirische Befunde zur Validierung berichtet. Die Lösungshäufigkeiten der verwendeten Aufgaben konkretisieren Bedarf an fokussierten Lernangeboten für Studierende in der Ausbildung zur Primarschullehrperson. Die Analysen von Lösungswegen und Fehlertypen einer beispielhaften Aufgabe veranschaulichen die Bedeutung prozeduraler Geläufigkeit und strategischer Kompetenz (Kilpatrick, 2001) insbesondere für geschickte Lösungswege. Der Beitrag illustriert, wie sich formative und summative Nutzungen eines Online-Assessments in der Hochschulausbildung verbinden lassen.

For a newly developed online assessment, the underlying mathematics-didactic-cognitive model for procedural fluency and strategic competence, the technical implementation of the assessment, and empirical findings for validation are reported. The solution frequencies of the tasks being used concretize needs for focused learning opportunities for students in primary school teacher education. The analyses of solution ways and error types of an exemplary task emphasize the importance of procedural fluency and strategic competence especially for clever solution ways (Kilpatrick, 2001). The paper illustrates how formative and summative uses of an online assessment can be linked in higher education.

 Erste Seite: 261

Letzte Seite: 275

DOI: https://doi.org/10.37626/GA9783959872362.0.18

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Ulrich Schwätzer: KST-digital – eine bewährte Eingangsdiagnostik in neuem Format

 Abstract:

Mit dem Diagnoseinstrument KST-digital konnten in einem Screening einer kompletten Einschulungspopulation jene Kinder identifiziert werden, die möglicherweise Entwicklungsrückstände in ihren arithmetischen Vorkenntnissen aufwiesen, und die somit in Betracht kamen, in einem diagnostischen Gespräch genauer überprüft zu werden. Im Beitrag wird dargestellt, wie das digitale Set aus Diagnoseaufgaben aus den ‚Bildsachaufgaben zu arithmetischen Vorkenntnissen‘ (Knapstein & Spiegel, 1995; Selter & Spiegel, 1997) entwickelt und in der Schulpraxis erprobt wurde.

With the diagnostic tool KST-digital, those children who possibly showed developmental deficits in their arithmetic precognition and who were considered to be checked more closely in a diagnostic interview could be identified. The article shows how the new digital set of diagnostic tasks was developed from ‘Bildsachaufgaben zu arithmetischen Vorkenntnissen’ (Knapstein & Spiegel, 1995; Selter & Spiegel, 1997) and how it was tested in school practice.

 Erste Seite: 277

Letzte Seite: 293

DOI: https://doi.org/10.37626/GA9783959872362.0.19